Mittwoch, 30. November 2011

Herbst-End

Überall weihnachtet es schon. An den Häuserfassaden im Städchen hängen die Wiehnachtsdekorationen, in den Läden stapeln sich Schokolade, Lebkuchen und der Kitsch, der festliche Stimmung aufkommen lassen soll. 

Bei mir ist noch Herbst. Heute noch November, morgen schon Dezember. Am letzten Tag jenes Monats, den man, obwohl schon der erste Advent war, eher nicht mir Weihnachten in Verbindung bringt, schaue ich zurück auf den Herbst, der nun auch schon langsam wieder am gehen ist.


Wettertechnisch gesehen war es ein milder, ruhiger Herbst ohne grosse Stürme, ohne Schnee. 
Für mich persönlich war dieser Herbst aber sehr stürmisch. 


Die Nachricht des Liebsten, dass er für einen Monat verreist, hatte mich anfänglich ziemlich aus den Socken gehauen. Mittlerweilen habe ich den Schreck verdaut und bin mich für diese Zeit am organisieren. Ganz glücklich bin ich trotzdem nicht, da ich am liebsten auch mitgegangen wäre. Aber das geht in diesem Falle nicht. 

In mir drin habe ich einige Kämpfe ausgefochten, Neues gewagt und Erkenntnisse machen können.
Obwohl mein Alltag im Grunde genommen eher gleichmässig verläuft, gehts in mir drin immer wieder auf und ab.

Der kleine Wirbelwind hier im Hause gibt mächtig Gas, robbt durch die ganze Wohnung und degustiert am liebsten von allem, was irgendwie in Griffnähe ist, egal ob Katzenfutter oder Spielzeug. Auch der Vierfüsserstand wird mit viel Ausdauer geübt, schliesslich will man ja bald Krabbeln lernen! 

Durch diesen Herbst hatte ich einen sehr treuen Begleiter:



Die Farbe Orange

Orange ist mir immer wieder begegnet, sei es in der Natur, in den Vorhängen unseres Wohnzimmers, in der Patchworkdecke für den Sohnemann, in seinen Kleidern oder sonstwo. Ich mag diese Farbe mittlerweilen sehr, immer und überall, ausser bei meinen Kleidungsstücken. Orange Kleidung gibt mir eine so seltsame Hautfarbe, dass ich mich nicht wohl fühle damit. 

Orange trägt eine so unbeschwerte Fröhlichkeit in sich, dass es wie gemacht ist als Begleitung durch die nebligen, grauen, düsteren und vielleicht etwas traurigen Tage, die immer kürzer und kürzer werden. 













Vielleicht lässt die Natur die Blätter ja extra so farbig werden im Herbst, damit wir diese Farbenpracht einsaugen können und als Reserve in uns tragen für dann, wenn wir meinen es würde nie mehr hell.






Dienstag, 8. November 2011

Abschiede

Abschied scheint nicht nur im Pflanzenreich ein Thema zu sein, auf verschiedenen Blogs lese ich, dass geliebte Menschen verabschiedet werden mussten.

So muss eine Freundin nun ihr Kindlein verabschieden, dass sie noch gar nicht richtig begrüssen konnte, noch nie im Arm halten konnte, noch nie gesehen hat. 
Still und leise hat es sich wieder verabschiedet, hat sein Herzlein nach ungefähr fünf Monaten wieder aufgehört zu schlagen. 
In einigen Stunden oder Tagen wird sie ein Kindlein gebären, dessen Seele schon weitergezogen ist, und die erste Begegnung wird auch gleich der Abschied von einander sein.

Als junge Mutter berührt mich dies gerade sehr. 
Ich kann einerseits nachvollziehen, wie unendlich traurig so ein Ereignis ist, andererseits die Tragweite dieser Tragik doch nicht erfassen, da ich es nie erlebt habe. 

Ich habe ein Bild herausgesucht und ihr geschickt, als Begleiter durch diese Zeit: 




Donnerstag, 3. November 2011

auf zu neuem...

So, da bin ich wieder. 
Eine ganze Weile bliebs hier eher leer und still. Nicht aber, weil ich nichts zu erzählen gehabt hätte, im Gegenteil. In meinem lebendigen Leben passiert in dieser Zeit gerade sehr viel. 
Pläne, die geschmiedet werden. Ideen, die ich ausbrüte, oder andere. Ereignisse, die mich freuen oder auch nicht. Gefühle, mit denen ich mich zu arrangieren habe. Dinge, die sich auf eine Art und Weise manifestieren, die mir nicht leicht fällt. Wo ich lernen muss, damit umzugehen und mich nicht benachteiligt zu fühlen. Das kann nämlich immer mal wieder vorkommen, dass immer die Anderen das tolle Zeug machen und erleben. Was so ja nicht stimmt. Und trotzdem fühlt es sich halt manchmal so an, so als würde ich stehen bleiben, und als würde alles um mich herum weiterziehen, ohne mich. Diese Gefühle können sein wie Treibsand, einsinken bis zum Bauch ist ein leichtes. Wieder heraus zu kommen, meist schwieriger. 
Während in meinem Kopf und in meinem Herz Stürme toben, versuche ich, im Alltäglichen Halt zu finden. Mit hand-werk-lichen Tätigkeiten zum Beispiel. Handwerk macht glücklich, preist auch die Sept./Okt.-Ausgabe des Zeitpunkt, ein übrigens lesenswertes Magazin, wie ich finde. 


Ich stricke tapfer an meiner Jacke weiter, musste schon einige Male viele Reihen wieder auftrennen, weil mich meine perfektionistische Ader dazu trieb und mir sagte, eine Strickfehler ginge ja wohl gar nicht. Wennschon, dennschon! 
Den Perfektionismus mal zur Seite legen konnte ich allerdings bei meinem allerersten Patchworkversuch meines Lebens. Zum Glück. Das Endergebnis (eine kleine Decke für meinen Sohnemann) wird zwar etwas schief und unperfekt, aber schön bunt. Beim ersten Mal kann und muss ja auch nicht alles gleich perfekt sein, ich habe die Freude am Ausprobieren in den Vordergrund gestellt. Bald bin ich fertig, das Schrägband muss noch fertig angenäht werden.


Des weiteren hab ich nun endlich endlich meine neue Fotokamera! Wie ich mich freue, endlich gute - oder zumindest viel bessere - Fotos als bis anhin schiessen zu können! Bis sie richtig gut werden, muss ich noch ein wenig üben, die Kniffe und Tricks herausfinden und entdecken, was das gute Stück denn eigentlich alles kann.
Sie durfe auf jeden Fall schon mit auf einige Ausfllüge und Waldspaziergänge, und auch unser Familienleben begleitet sie treu.

Dank ihr konnte ich die Fliegenpilzfamilie, auf die ich an einem sonnigen, aber innerlich sehr aufgewühlten Tag gestossen bin, auch bildlich festhalten.

Ich war so durcheinander, aufgeregt, mit geschätzt hunderttausend Millionen wirren Gedanken vernebelt, eingeschüchtert und trotzdem 'gwundrig'. All das nahm so viel Platz ein, dass mir die vier Wände zu eng wurden und ich raus flüchtete, in den Wald. 


Und he, ich habe noch nie (oder vielleicht mal als Kind, weiss ich aber nicht mehr) Fliegenpilze - Glückspilze! - gefunden! Und jetzt gleich einen ganzen Haufen, sicher etwa zwanzig. 
Wenn das nichts bedeutet... ?!


Ja, so bin ich. 
Die Gedanken, Vorstellungen, Sorgen, die ich mir machen kann, sind viel grösser als mein Kopf, wachsen darüber hinaus, und gewinnen ein Eigenleben mit einer ziemlich wilden Dynamik. Ich schaue ihrem bunten Treiben zu und denke: Hilfe, hilfe, hilfe! Es ist aber dann schon längst zu spät, einfangen und eliminieren geht nicht. So kann ich mir gut selbst Furcht einflössen, Öl ins Feuer der Angst giessen und so wunderbare Gründe gewinnen, etwas nicht zu tun. Zu gefährlich, zu gross, zu anstrengend,... usw. Dass all meine Befürchtungen auch einfach nicht zutreffen könnten, blende ich gekonnt aus. 

Bis anhin. 
Ich habe allen Mut, den ich in mir finden konnte, zusammengekratzt, und eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung für ein Wagnis, für etwas neues. Etwas zu tun, was ich noch nie getan hatte, und wovon ich auch keine Vorstellung hatte, ausser alle riesengrossen Schreckgespenster, denen ich Leben eingehaucht und sie habe wachsen und wachsen und wachsen lassen, bis sie riesig waren. 

Und was ist passiert? Nichts.
Nicht nichts, aber nichts schlimmes. 
Im Gegenteil. Es war gut, spannend, schön, lehrreich. Und ich habe etwas gelernt:

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! 


Die Selbsterkenntnis ist ein langer Weg, aber auch ein langer Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Und ich glaube, der erste Schritt ist meist der anstrengendste und schwierigste, der Startimpuls. Weitergehen, wenn man schon am gehen ist, ist nicht so schwer. 

...ich wandere also weiter auf meinem Weg und versuche dabei, meine Aufmerksamkeit vermehrt auf das Schöne und Gute zu richten, statt mir von Schreckgespenstern aller Art meine Energie rauben zu lassen. Alle Ängste, Sorgen und Horrorszenarien werden nämlich umso grösser, je mehr Platz und Aufmerksamkeit man ihnen gibt. Nicht, dass sie nicht auch da sein dürfen. Aber auf Diät. 



Montag, 17. Oktober 2011

- zwischendurch -

Zytig läse! 

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Prioritäten

Im Moment ist es ein wenig still und bildlos auf meinem Blog.
Das hat einerseits damit zu tun, dass irgendwas an meiner Kamera futsch ist, ich kann momentan noch 10-15 Bilder machen, dann ist die Speicherkarte schon voll. Das macht nicht gerade Lust auf fotografieren.

Zum anderen hat es aber vor allem damit zu tun, dass mein Kopf und mein Herz im Moment gerade mit ganz anderen Dingen als mit Blogposts beschäftigt sind.
Dinge und Undinge aus dem 'echten' Leben, die mich beschäftigten und begleiten, Gefühle, Ereignisse und Entwicklungen.
Ich versuche mich da hinein zu geben und zu schauen, was noch kommt.


Ich komme aber wieder, BIS BALD!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Von Pilzen und wundersamen Ereignissen

Das Wochenende mit seinem Altweibersommerwetter haben wir reisend und suchend verbracht. Am Samstag Richtung Ostschweiz gereist, bei Herr Immergrüns Eltern genächtigt und uns Sonntags nach Waffeln mit Ahornsirup auf den Weg gemacht, um den lauen Tag draussen zu verbringen.


Durch Wald und Wiese ging es, mit der Hoffnung auf den einen oder anderen Pilz.
Das Bübchen konnte zum ersten Mal auf dem Rücken mitreiten, bis anhin hatten wir ihn immer vorne getragen. 
Pilze haben wir diverse gesehen, einige wenige mitgenommen und uns dann vom Pilzkontrolleur sagen lassen, dass sie giftig oder aber sonst nicht so toll sind. Was soll's, Spass gemacht hat es auf alle Fälle trotzdem, sogar mir, die Pilze eigentlich gar nicht mag! 




Und beim durchstreifen der Wiesen fällt der Blick immer wieder auf kleine Spielereien der Natur, an denen das Auge kurz kleben bleibt. Ja, sogar Krokusse, am 2. Oktober, wer glaubt denn sowas?! Herbstzeitlose, danke für die Korrektur an Frau Siebensachen! 




Die neue Woche begann etwas wundersam und mit einer Überraschung!

Beim Einkauf fiel mein Auge auf die Butternut- Kürbisse, und oooh welche Überraschung, die Kerle stammen doch tatsächlich aus meiner alten Heimat, 2, 3 Dörfer weiter von da wo ich aufgewachsen bin und den grössten Teil meines Lebens verbracht habe! Ich wohne jetzt im Aargau..
Heimatgefühle zum kaufen und sich einverleiben, also, es gibt schlechteres find ich! 




Die zweite Überraschung fand ich im Briefkasten, eine Abholeinladung für einen Brief. Und das gibt es bei mir wirklich fast nie.
Mit dem Abholen musste ich mich bis heute gedulden. Als ich den Brief in der Hand hielt und öffnete, fand ich das Ganze in der Tat äusserst wundersam. 
Ein Brief von einem Gericht in Spanien, das mich mit diesem Schreiben bittet, im Dezember als mündliche Zeugin zu erscheinen! ! !

!AHA! 

Die Vorgeschichte ist folgende: Vor etwa drei Jahren wurde mir in Barcelona meine Tasche mit allen teuren und wichtigen Sachen gestohlen. Mein Mobiltelefon wurde in einer Nachbarstadt von Barcelona wiedergefunden und von dort aus zurück zu mir geschickt. Und aus eben dieser Stadt stammt nun dieses Aufgebot. 



Ob das nun einen Zusammenhang hat? Momentan weiss ich noch gar nichts. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen habe ich eine Freundin in Barcelona, die mir diesen Brief übersetzt hat und nun mal bei diesem Gericht anruft, um herauszufinden worum es eigentlich geht. 
Ich bin wirklich hoch-gespannt, was dabei herauskommt!



"Vergiss nicht, dich zu wundern. Nur so bleibt das Leben spannend und voller Entdeckungen."





Donnerstag, 29. September 2011

was mich traurig macht

The chief Raoni cries when he learns that brazilian president Dilma released the beginning of construction of the hydroelectric plant of Belo Monte, even after tens of thousands of letters and emails addressed to her and which were ignored as the more than 600 000 signatures. That is, the death sentence of the peoples of Great Bend of the Xingu river is enacted. Belo Monte will inundate at least 400,000 hectares of forest, an area bigger than the Panama Canal, thus expelling 40,000 indigenous and local populations and destroying habitat valuable for many species - all to produce electricity at a high social, economic and environmental cost, which could easily be generated with greater investments in energy efficiency.


Wenn es euch gleich geht, teilt doch diese Nachricht, gebt sie weiter! Wieder mal etwas, was ich wirklich NICHT verstehen kann! Und was uns einmal mehr zeigt, dass es die Mächtigen scheinbar nicht interessiert, was mit Mutter Erde geschieht! Hauptsache Geld. Unendlich traurig!!!


Ergänzung: Habe grad gelesen, dass ein Baustopp für den Riesendamm verhängt wurde! bin gespannt, wie es weiter geht!


Sonntag, 25. September 2011

kurz gesagt




Das Wochenende zusammengefasst: 

Ein Unglück kommt selten allein.







Freitag, 23. September 2011

- zwischendurch -


Schlaf, Kindlein, schlaf




Dienstag, 20. September 2011

Und doch...


Jetzt kann auch ich nicht mehr fliehen. Der Herbst ist da. Immer und immer wieder habe ich ihm die Türe zugehalten, ihn nicht reingelassen, zumindest nicht in mein Herz. Und nun schleicht er sich mit jeder kühlen Brise trotzdem einfach ein, kriecht durch die Ritzen und legt über alles einen Schleier. Über das Licht, über die Wärme, über meine Gefühle. An allem klebt jetzt eine Art Wehmut und das Wissen, dass der Sommer geht und es Zeit wird, Abschied zu nehmen von der Hitze, die alles durchdringt, von der Leichtigkeit des Seins und den lauen Nächten.
Die Tage mögen noch trügen, sind sie manchmal doch noch so schön warm, aber die Nächte, die lügen nicht. Die sprechen klare Herbstsprache, die Kühle wird zu Kälte und lässt einen schaudern.

Der Herbst bedeutet Abschied und Trennung, verlangt ein in-sich-kehren. Die Sonne, die man während den Sommertagen aufgesogen hat, wird nun gespeichert als Seelennahrung für die kalten dunklen Wintertage. Was man geerntet hat, wird eingemacht und konserviert.



Wir haben von Freunden Äpfel und Birnen aus ihrem Garten erhalten, und ich habe mich an das Apfelgelee von Bora gewagt. Mit einer kleinen Zugabe noch. Eigentlich hätten das Zimtstangen sein sollen, im Küchenschrank bin ich aber statt auf ebendiese auf das Alles-Liebe-Gewürz gestossen, und das passt einfach, Liebe können wir immer brauchen.


Gegen das Licht betrachtet trägt dieses Apfelgelee das sonnige Leuchten eines schönwettrigen Herbsttages in sich.
(Die Stückchen sind eben die Gewürzblüten!)


Der Herbst ist nicht mein Freund. Aber ein wertvoller Begleiter. Ein Weggefährte, der mich zwingt, wieder zu mir selbst nach Hause zurück zu kehren, um mir in mir ein Nest zum Überwintern zu bauen. 
Was eigentlich gut tut, und trotzdem als strenge Arbeit erscheint. Vieles, was sich einfach so angesammelt hat an Ideen, Sorgen, Ängsten, Erfahrungen, Erinnerungen und Gedankenwirrwarr sollte ausgemistet werden, damit das Seelendaheim gemütlich wird.
Gesagt ist das leicht, getan bei weitem nicht. Schliesslich bin ich ein Mensch, und Menschen schauen nun mal ungern der Wahrheit ihrer Selbst ins Auge. 
Ich arbeite daran, ich habe ja Zeit. Zum Glück! Und vor mir selbst davonlaufen kann ich ja sowieso nicht.


Nebst der innerlichen Veränderung bringt das Kürzerwerden der Tage und der kalte Wind aber auch die Notwendigkeit warmer Kleidung mit sich, denn egal wie gross das Herzfeuer ist, irgendwann reicht es nicht mehr bis an die äusseren Schichten. Das ist die offizielle Erlaubnis, sich endlich in neue Ideen und Projekte zu verstricken, was in mir wahre Freude aufkommen lässt! 
Ein kürzlich aufgeribbeltes Gilet wird nun zu neuem Leben erweckt, wiedergeboren als Jacke. Die ersten Reihen sind schon auf den Nadeln, Freude herrscht. 




♥ Ich wünsche uns ein gutes Ankommen in der Herbstzeit und bei uns selbst ♥





Montag, 12. September 2011

Wochen-Ende

Wieder mal ein Wochenende, gefüllt bis zum Rand, fast zum überlaufen. 
Am Samstag Morgen Tagwacht noch vor der Sonne, die erst während der unendlich frühen Zugfahrt gegen Osten erwacht und sich langsam aber sicher streckt und reckt, um den Tag in voller Pracht zu bescheinen. Nach der Reise, fast noch im Halbschlaf und mit zugegeben nicht der besten Laune meinerseits, ein Kaffee in einer Dorfbeiz, wo ausser uns nur einige ältere Herren sitzen und bei ebenfalls einem Kaffee den Dorfklatsch besprechen. Ja, das ist nämlich nicht nur Frauensache, diese Tratscherei. 


Während sich Herr Immergrün in ein Beratungszimmer setzt und das Bübchen gleich bei sich behält, ergreife ich gewissermassen die Flucht und finde mich kurz darauf unter schwer behangenen Apfelbäumen sitzend wieder. Hier kann ich mich einen Moment entspannen, ein wenig den Kopf lüften. Der Tag hat für mich viel zu früh und zu hektisch begonnen, vorbelastet durch eine düstere Stimmung noch vom Vorabend, der mit einigen Meinungsverschiedenheiten sein Ende fand.


Zwischen den Bäumen im satten Grün verbringe ich eine Stunde für mich ganz allein, mit meinem Gedankenwirrwarr, einem Buch und einem kleinen Strickprojektchen, das schon seit Ewigkeiten rumliegt und auf seine Fertigstellung wartet.


Weiter geht die Reise - kurz nach Mittag und nach Transportmitteltausch, von Zug zu VW-Bus - ans Oskarmaus Festival, wo wir einige Freunde und Bekannte treffen. Wir brauchen einen Moment, um richtig anzukommen, der Morgen hallt noch nach und lässt uns nur langsam in Fest-Stimmung kommen. 
Nach Begrüssungen in alle Richtungen bestaunt Bübchen im Tragetuch die Menschenmenge und die Konzerte, Herr Immergrün grübelt seiner Beratung nach und ich stehe irgendwo dazwischen und merke, dass es mir gut tut, wieder mal ausserhalb der Stadt zu sein, im Grünen, in Wald und Wiese.


Nach dem Einnachten folgt als Highlight des Abends eine einstündige Feuershow, zu deren Abschluss die 'Oskarmaus' in Flammen aufgeht, beladen mit Wünschen, die man während der vorangehenden Tage auf Zettel schreiben und in kleine Briefkasten werfen konnte. 
Nach diesem feurigen und heissen Spektakel merken wir, wie erledigt wir sind und gönnen uns lange nach Mitternacht endlich ein paar Stündchen Schlaf. 



Am Sonntagmorgen wird ausgeschlafen, darauf folgt ein ausgedehntes Frühstück, angereichert mit Gesprächen mit Freunden. Der Tag geht auf diese Weise weiter, ganz gemächlich und entspannt, was unendlich gut tut. Die an diesem kleinen, fast familiären Festival herrschende Stimmung überträgt sich auf Herr Immergrün und mich, wir sind wieder friedlicher miteinander und uns näher. 
Auch das Bübchen ist total friedlich, sitzt auf verschiedenen Armen und schläft mal am Boden, mal im Kinderwagen.



Am Abend, als ein Sturm aufzieht und sowohl die Anspannung als auch die sommerliche Hitze davonweht, sitzen wir schon wieder im Trockenen und treten kurz darauf die Heimreise an, die durch eine ungewollte Pause unterbrochen werden muss, da Herr Immergrün auf halber Strecke merkt, dass er sowohl sein Telefon wie auch die Hausschlüssel beim Zwischenstopp bei seinen Eltern liegengelassen hat und uns diese nachgeliefert werden müssen.


Als wir Zuhause ankommen, ist es schon längst wieder dunkel. Ich freue mich aufs eigene Bett, in das ich kurz darauf gesättigt, ja fast übersättigt, falle.



Dienstag, 6. September 2011

ein Viertel- Jahr

Oder drei Monate, oder viele Tage, die ich nur ganz am Anfang gezählt habe.
Genau so lange ist es her, seit unser Söhnchen geboren wurde. Schon! Erst! 
Die Zeit verging seither wahnsinnig schnell, und doch ist schon so viel passiert. 

Danke Magi fürs Foto

Bei uns Zuhause durfte er ankommen auf dieser Welt. In aller Ruhe, ohne Stress, gut behütet von den beiden Katzen, die ganz still dabei waren. 
Am Morgen ganz früh hatte ich ein Ziehen im Bauch, ein noch nicht bekanntes. Ein Zeichen, dass wohl bald alles ganz anders sein würde, als es bisher war. Und mit diesem stärker werdenden Ziehen und meinem riesigen Bauch konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenige Stunden später einen komplett neuen Menschen im Arm zu halten. 

Das Bild für die Geburtsanzeige hat Mona, eine Freundin, gemacht.
Schaut mal auf ihre Seite!

Kaum war dieses kleine Wesen aber da, konnte ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass mein Bauch gerade eben noch kugelrund war, und wirklich ein Mensch neun Monate lang darin gewohnt hatte.
...wundersam das Ganze...

Und nun sind schon drei Monate vergangen, ein Viertel Jahr, schwebend, wie im Fluge. 
Das winzige, magere Geschöpf hat sich genährt an mir, ist gewachsen und runder geworden, ein richtiges Baby eben. 
Ein Junge, der schon so viel gelernt hat seit seinem ersten Tag, der jetzt lacht und weint und spielt, sich dreht, schläft wie ein Engel, seine Freude zeigen kann und seinen Missmut, den Kopf dreht und mir nachschaut , wenn ich in die Küche gehe.




Ein Kind mit sonnigem Gemüt und Lebensdrang, ein Kind das wachsen will.

Ich habe ein Geschenk, ein riesengrosses!





Dienstag, 30. August 2011

Beschenkt

Dieses Wochenende wurde ich auf ganz verschiedene Arten beschenkt, nämlich...

...indem ich mir selbst ein Geschenk machte, ein Geburtstagsfest für mich, was ich sonst nie im grossen Stil tue, und zwar unter dem Motto ¼ Jahrhundert & 1 Kind - das will ich feiern! 
ja, das war für mich wirklich ein guter Grund, mal wieder zu feiern und ein Fest zu veranstalten

...dadurch, dass an diesem Fest so viele verschiedene Menschen teilgenommen haben, Freunde und Familie, Altbekannte und Neubekannte, und wir einen wunderbar gemütlichen Abend verbringen konnten...

...vom Wetter, das ausgerechnet an diesem Tag ein wenig verrückt spielte und uns immer mal wieder mit Regengüssen und kühlem Wind überraschte. Nur aus diesem Grund ging Herr Immergrün mit seinem Vater kurzerhand noch einen Pavillon holen im nächstbesten Geschäft, der dann in einer Ruckzuckaktion aufgestellt wurde, und sich so die beiden Grossväter meines Bübchens nebenbei noch kennenlernen konnten. Durch diese Spontanaktion wurde meine immergrün-perfektionistische Planung zwar auf den Kopf gestellt, die Vorbereitung bekam aber dafür einen abenteuerlichen Nebeneffekt und schlussendlich konnten alle im Trockenen dinieren...

...durch die Gäste, die ihren Teil zum reichhaltigen Buffet beigetragen haben, Dank ihrer Hilfe gab es eine tolle Auswahl an Grillbeilagen, Salaten und feinen Desserts!
Und Dank diesem Buffet gab es auch einiges an Resten, so dass ich nicht viel kochen musste und auch noch zwei Tage später Kuchen zum Kaffe essen konnte, was für ein Frühstück....!

...mit für meine Verhältnisse ganz vielen Geschenken, die ich so gar nicht erwartet hatte und mich deshalb doppelt mit Freude erfüllt haben! Dabei waren kleinere und grössere/sehr grosse Prachtstücke für mich und auch für mein Bübchen, allesamt mit viel Liebe ausgewählt...


Danke! 


Bilder zu diesem Post folgen später irgendwann, mein Fotoapparat blieb einsam oben in der Stube liegen, und ihm galten meine Gedanken während dem Fest leider nicht.



Freitag, 26. August 2011

ein Stückchen Vorfreude

Da das Fest erst Morgen stattfindet, habe ich mir heute selber ein wenig Geburtstag gebacken und damit meine Rückbildungskolleginnen überrascht. 
Zwar keine Torte, dafür einen Haufen kleine Törtchen, gekleidet in rosa Röckchen.
Eigentlich wollte ich den Post schon vor dem Kurs schreiben, habe jetzt aber doch abgewartet, ob die Damen denn auch Geschmack fänden an meiner Kreation. Das taten sie, und mir haben die Küchlein auch ganz gut geschmeckt, deshalb habe ich beschlossen, das Rezept mit euch zu teilen. 
Es ist nirgends wirklich abgeschrieben, sondern aus diversen Rezepten die ich nach eigenem Gutdünken fusioniert habe entstanden, somit kann man mich also auch nicht des Rezepteklaus bezichtigen...

Und das wären sie: 


Zitronen - Mohn - Muffins

Zutaten:
3 Eier
100g Butter
0,3 dl Sonnenblumenöl
150g Zucker (kann auch weniger sein)
Saft von 1-2 Zitronen, je nach dem wie zitronig und sauer man's mag
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
180g Mehl
½ Päckchen Backpulver
einige Esslöffel Mohnsamen (ganz nach Geschmack)
1 Prise Salz

1. Butter, Eier und Zucker zu einer hellen, luftigen Masse verrühren. Je länger desto besser.
Öl und Zitronensaft dazurühren. 

2. In einem anderen Gefäss Mehl, Backpulver, abgeriebene Zitronenschale, Mohnsamen und Salz mischen.

3. Mehlmischung zur flüssigen Mischung geben, mit einer Gabel darunter ziehen. Enstehen sollte ein ganz luftiger, leichter Teig, z.B. ähnlich einer Buttercrème.

4. Teig mit einem Löffel in Muffinförmchen portionieren, dabei die Förmchen fast ganz füllen, so entstehen schön hohe Muffins.

Backen bei 180℃, Ofenmitte, ca. 20 Minuten (habe nicht genau auf die Uhr geschaut), bis die Küchlein oben leicht braun sind.

E Guete! 



Mittwoch, 24. August 2011

- zwischendurch -


Augen zu - Ohren auf - REGEN - ein Geschenk! 





Montag, 22. August 2011

Am See

Sonntag
drückende Hitze
dichtes Grün
Wasser
Erfrischung
Glück














Unglaublich, wie viel Erholung ein kleiner Ausflug bringen kann, wie man sich nahe des Wassers sofort entspannter, leichter, ja weichgespült fühlt!